Eröffnungsfeier im Wohnhaus Bovestraße und dem Bovetreff

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Pinke und weiße Girlanden zieren den Eingang vom Bovetreff. Es ist ein besonderer Tag, denn heute wird das Wohnhaus, in dem Menschen mit und ohne Behinderung leben, endlich offiziell eingeweiht. Als die ersten Bewohner 2020 in der Corona-Hochsaison einzogen, war klar, dass das gesellige Miteinander  noch etwas warten müsste.

Doch nun ist es endlich so weit. Über hundert Menschen aus der Hausgemeinschaft und der Nachbarschaft haben sich im Innenhof versammelt, um gemeinsam die Eröffnung des Wohnhauses und des Treffpunktes zu feiern. Beim Treffpunkt handelt es sich um einen ca. 40 Quadratmeter großen Raum im Erdgeschoss des Wohnhauses, den sowohl die Bewohner*innen als auch Interessent*innen aus dem Bezirk nutzen können. Hier sollen Menschen mit und ohne Behinderung zusammen kommen und gemeinsam Zeit verbringen können. Es gibt einen Tischkicker, eine Dartscheibe, eine Leinwand mit Beamer sowie eine voll ausgestattete Küche.

„Unser Ziel ist es, die Nachbarschaft bei der Vernetzung und beim Aufbau nachbarschaftlicher Strukturen zu unterstützen.“, erklärt Martin Borawski, Mitarbeiter des Assistenzteams. „Wir Mitarbeitenden sehen unsere Aufgabe unter anderem darin, Kontakte zwischen unseren Klient*innen und den Menschen im Quartiert zu knüpfen und eine Brücke zwischen ihnen zu bauen. Deshalb orientiert sich das Angebot des Treffpunkts an den Bedürfnissen und Interessen aller Menschen im Stadtteil.“

Die Stimmung ist ausgelassen als die inklusive Band "Dein Fahrdienst" loslegt und diverse Hits aus den 80ern als auch der Neuzeit mit ihren eigenen Texten interpretiert. Wer nicht das Tanzbein schwingt, steht in der Würstchenschlange oder am Waffelstand. Gewinner der Tombola präsentieren voll stolz ihre Ausbeute an Jutebeuteln, Kinogutscheinen und anderen Gadgets. Am Stand "kleines b" der Werkstatt alsterarbeit werden liebevoll handgefertigte Produkte verkauft. Es ist ein wunderbarer Spätsommernachmittag.

Unter den Gäst*innen sind auch Dennis Landowski und Dirk Sander, zwei Klienten, die seit 2020 im Wohnhaus leben. Dennis hat zuvor in einem Wohn- und Assistenzangebot in Bergedorf gelebt. Doch hier in Wandsbek fühlt er sich wohler. "Hier ist einfach mehr los. Ich mag meine Vierer-WG. Den Treffpunkt nutzen wir gerne Freitagsabends, um gemeinsam zu feiern." Dirk Sander gehört zu den Klient*innen, die 2020 aus der Lohbrügger Landstraße nach Wandsbek umgesiedelt sind. Manchmal vermisst er die alte Umgebung, in der er zehn Jahre gelebt hat. Doch der Umzug hatte auch seine Vorzüge. "Vorher habe ich in einer Zweier-WG gelebt. Jetzt habe ich meine eigene Wohnung. Die Ruhe, die ich seitdem habe, gefällt mir."

14 Wohnungen hat die alsterdorf assistenz ost gGmbH innerhalb des Hauses für ihre Klient:innen angemietet. Die Bedürfnisse der Bewohner:innen sind sehr verschieden - umso schöner ist es, dass das Wohnhaus sowohl Rückzug als auch einen Ort für geselliges Beisammensein bietet. Der Bovetreff ist jedoch mehr als nur ein Gemeinschaftsraum für Mieter:innen. Er ist eine Begegnungsstätte für unterschiedliche Menschen, Kulturen und Interessen.

Dennis Landowski und Dirk Sander sind sich einig, dass sie es begrüßen würden, wenn künftig mehr Menschen aus der Nachbarschaft den Treffpunkt nutzen würden. Sie lieben den Austausch - selbst Dirk genießt die Abwechslung zur Ruhe in seiner Wohnung. Er wünscht sich mehr Kontakte im Bezirk - am besten wäre ein neuer Fußballverein, bei dem er wie zuvor in Lohbrügge den Auf- und Abbau der Spiele unterstützen kann. Inklusion bedeutet eben mehr als ein geteilter Hausflur. Die Klient*innen wünschen sich ein soziales Miteinander und ein Umfeld, in dem sie sich zu Hause fühlen. Diese Bedürfnisse versuchen die Mitarbeitenden der aaost durch ihre Treffpunktarbeit zu erfüllen.

Wenn Sie neugierig auf den Bovetreff geworden sind und einmal persönlich vorbeischauen wollen, finden Sie hier die Adresse:

Bovestraße 7, 22041 Hamburg
Telefon: 0162/2794108

Das Nachbarschafts-Café findet jeden Donnerstag von 16-19 Uhr statt!

 

 

 


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