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Der 21. NAHT-Markt: "Jede Stimme zählt"
Am 11. September 2024 verwandelte sich das Hamburger Knust erneut in einen lebhaften Treffpunkt der Tagesförderstätten: Der 21. NAHT-Markt fand statt, und diesmal stand das Thema Unterstützte Kommunikation im Mittelpunkt. Unter dem Motto „Jede Stimme zählt“ zeigte die Veranstaltung eindrucksvoll, wie Menschen mit Behinderung durch technische Hilfsmittel oder Gebärden ihre Stimme finden und selbstbestimmt teilhaben können. Wie können Menschen mit Behinderung ihre Bedürfnisse, Wünsche und Meinungen äußern, wenn herkömmliche Kommunikationswege nicht ausreichen? An den zahlreichen Ständen des NAHT-Marktes wurde sichtbar, wie dies in der Praxis funktioniert.
An einem Stand konnten die Besucher*innen zum Beispiel durch das Drücken eines Tasters einen Mixer starten. Dies veranschaulichte, wie technische Hilfsmittel im Alltag der Tagesförderstätten eingesetzt werden und wie Menschen mit motorischen Einschränkungen in verschiedene Tätigkeiten eingebunden werden können - eine einfache Handlung wie das Drücken einer Taste wird plötzlich zu einer Brücke zur Teilhabe.
An weiteren Ständen wurden verschiedene Geräte der unterstützten Kommunikation vorgestellt, darunter die Voxa-Leiste. Dieses Hilfsmittel ermöglicht es, durch das Drücken auf Tasten Informationen abzurufen, wie zum Beispiel den Tagesablauf, die anstehenden Aufgaben oder wer gerade im Dienst ist. Solche Werkzeuge helfen den Klient*innen dabei, ihre Autonomie zu stärken und aktiv am Tagesgeschehen teilzunehmen.
Der NAHT-Markt zeigte auf, wie bedeutsam diese Form der Kommunikation ist – nicht nur für den Alltag, sondern auch für das Selbstwertgefühl der Menschen. Es geht darum, ihre Stimme hörbar zu machen und ihnen Möglichkeiten zu bieten, ihre Wünsche und Bedürfnisse klar zu äußern.
Neben uns, der alsterdorf assistenz ost, hatten aus der Ev. Stiftung Alsterdorf auch die alsterdorf assistenz west und die alsterarbeit einen Stand und gezeigt und verkauft wurden auch vielfältige Produkte, die in den Tagesförderstätten hergestellt werden.
Eröffnet wurde der Markt von der Hamburger Senatskoordinatorin für die Gleichstellung von Menschen mit Behinderung, Ulrike Kloiber. In ihrer Rede ging sie eindringlich auf die Bedeutung der Kommunikation ein und setzte ein starkes Zeichen für die gesellschaftliche Teilhabe von Menschen mit Behinderung. Sie betonte:
"Vielfältige Kommunikation: meine Stimme ist wichtig, ich muss gehört werden, eine Meinung haben und Bedarfe äußern können – das ist auch Gewaltschutzprävention. Gerade für Menschen, die ihre Meinung vielleicht nicht über die bisherigen Wege kommunizieren können, ist eine neue, andere Möglichkeit wichtig."
Sie erinnerte daran, wie wichtig es ist, die Rechte von Menschen zu schützen, die nicht selbst für diese kämpfen können, und wie essenziell es ist, dass Menschen mit Behinderung in unserer Gesellschaft nicht an den Rand gedrängt werden. Kommunikation ist hier ein zentraler Schlüssel – sie schafft Teilhabe, Mitbestimmung und Schutz.
Wie immer war die Atmosphäre auf dem NAHT-Markt lebendig und einladend. Überall wurde sich ausgetauscht, gelacht und ausprobiert. Die Stände luden die Besucher*innen dazu ein, die verschiedenen Produkte der Tagesförderung kennenzulernen und selbst auszuprobieren, wie die unterstützende Technik den Alltag der Klientinnen verändert. Der Markt bot nicht nur eine Plattform für den Austausch unter den Tagesförderstätten, sondern auch für die Besucher*innen, die neugierig auf die Arbeit der Einrichtungen waren.
Neben den Fachleuten und Angehörigen waren auch Schulklassen zu Gast, die sich informieren wollten, welche Angebote ihnen nach der Schulzeit offenstehen. Sie bekamen einen lebendigen Einblick in die Arbeit der Tagesförderstätten.
Der NAHT-Markt 2024 war ein voller Erfolg. Die positive Stimmung und der rege Austausch machten deutlich, wie bedeutsam dieser Tag für alle Beteiligten ist. Die Veranstaltung bot nicht nur die Gelegenheit, innovative Ansätze und Hilfsmittel vorzustellen, sondern auch, neue Kontakte zu knüpfen und voneinander zu lernen.
Ein Besucher, der aus Schleswig-Holstein angereist war, brachte es auf den Punkt: „Es war wuselig, die Stimmung war gut, und der Austausch war lebendig. Wir freuen uns schon jetzt auf das nächste Jahr!“
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