Comeback für die Tagesförderung

Bericht

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Endlich wieder ein Stück Normalität! Danach haben wir uns in den letzten Monaten alle sehr gesehnt. Für unsere Klient*innen bedeutet dies unter anderem die Rückkehr in den Regelbetrieb der Tagesförderungen. Ab dem 1. September können die meisten wie gewohnt die Beschäftigungsangebote besuchen. Die behördliche Voraussetzung in Hamburg dafür ist eine Impfquote von mindestens 80 Prozent – diese wurde dank des Einsatzes von mobilen DRK Impfteams in nahezu allen Einrichtungen erreicht.

Nachdem die Tagesförderungen nach Ausbruch der Corona-Pandemie für einige Monate komplett geschlossen werden mussten, galt seit Juli 2020 ein eingeschränkter Betrieb. Die Gruppen wurden verkleinert, sodass die Klient*innen nicht mehr wie in gewohntem Umfang, sondern nur noch an bestimmten Wochentagen kommen konnten. Auch wenn wir von der alsterdorf assistenz ost im letzten Jahr sehr darum bemüht waren, dass alle in einem gewissen Umfang ein Beschäftigungsangebot bekam, konnte dies nicht die gewohnten Tagesstrukturen der Klient*innen ersetzen.

„Corona hat für unsere Beschäftigten und uns bedeutet, in allen Bereichen stark eingeschränkt zu sein und in Sorge zu leben, wann man seine Freunde und Kollegen wiedersehen kann.“ (Stefanie Schmidt-Egge, Assistenzteamleitung Tagesförderung Schiffbeker Weg)
Für einige Klient*innen war es hingegen schön, in den Kleingruppen ruhiger arbeiten zu können. „Das brachte viel Ruhe, Zuwendung und Sicherheit. Dadurch dass wir nicht so viel in der Öffentlichkeit waren, wurde der Garten mit viel Gemüse bepflanzt und inzwischen werden täglich Radieschen, Tomaten, Kohlrabi, Salat, Gurken und Möhren geerntet.“ (Ingrid Beermann, Assiszenzteamleitung Tagesförderung Bredenbekstraße)

Für unsere Mitarbeitenden war es spannend, sich zur Abwechslung auch mal digital auszutauschen oder YouTube-Videos für die Bewegungseinheiten zu nutzen. So hat die Krise auch Anlass gegeben, gewohnte Strukturen noch einmal neu zu überdenken. „Nun füllt sich das Haus nach und nach und es ist schon mit zwei bis drei Klient*innen mehr plötzlich viel lauter, wuseliger und etwas durcheinander. Es dauert, bis sich alle zurechtfinden und ihre Plätze wiedergefunden haben. Umso wichtiger ist es, dass wir in der Übergangsphase jede Woche maximal ein bis zwei Klient*innen in Vollzeit kommen lassen und uns bis Ende August Zeit nehmen, um zum Regelbetrieb zurückzukehren.“ (Ingrid Beermann)

Durch die Erreichung der Impfquote wurden die strikten Auflagen von Seiten der Behörde gelockert. „Es ist schön, dass wir jetzt nicht mehr so viel reglementieren müssen. Alle können wieder freier im Raum herum gehen. Wir hoffen auf mehr Lebendigkeit in der Gruppe!“ (Regina Fröhlich, Assistenzteamleitung Tagesförderung Haus am See) Mit Blick auf die steigenden Inzidenzen, gilt es dennoch, Vorsicht zu bewahren. „Wir haben uns bewusst entschieden, weiterhin mit Klienten, die es können, und allen Assistenten im Gebäude Masken zu tragen, auf Abstände zu achten, zu desinfizieren und lüften, und uns Assistenten wöchentlich zu testen.“ (Ingrid Beermann)

Die vergangenen Monate haben gezeigt, wie wichtig für viele Klient*innen eine feste Struktur und der Austausch mit anderen Menschen ist. „Es wird spannend, wie die Gruppe wieder neu zueinander finden wird, was anders und was wie früher ist.“ (Regina Fröhlich) „Ich persönlich bin sehr glücklich, dass ich zusammen mit unserem Beschäftigten und Kollegen wieder den Alltag gestalten, leben und arbeiten kann. Wir können wieder kochen, spazieren gehen und gemeinsam lachen.“ (Stefanie Schmidt-Egge)


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