Die Stiftung Alsterdorf: Wandel inklusive

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Die Evangelische Stiftung Alsterdorf (ESA) hat sich in den letzten 40 Jahren stark verändert: von der Sondereinrichtung mit umzäuntem Anstaltsgelände zu einer personenzentrierten Sozialdienstleisterin für Menschen im Quartier. Die ESA beschäftigt mehr als 6.500 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen in unterschiedlichen Geschäftsfeldern.

Wer heute den Alsterdorfer Markt mit seinen Läden, Praxen und Lokalen betritt, merkt nicht, dass er oder sie sich auf dem Privatgelände der ESA bewegt. Noch Ende der 1990er-Jahre lebten hier ca. 1.000 Menschen mit Handicap weitgehend abgeschottet vom Stadtteil, mit zentralen Strukturen, wie Großküche, Einkauf und Wäschepflege. Heute ist die ESA Anbieterin von stadtteilintegrierten Dienstleistungen an über 180 Standorten. Die unterstützten Menschen leben in einer eigenen Wohnung oder in Wohngemeinschaften und arbeiten mitten in Hamburg. Zugleich wurde das „Zentralgelände“ am Alsterdorfer Markt für den Stadtteil geöffnet und als inklusives Modellquartier permanent weiterentwickelt.

Parallel dazu hat sich die ESA fachlich erneuert. Dabei stellte sie den Sozialraum als „Ermöglicher“ von Lebensqualität für Menschen mit und ohne Assistenzbedarf in den Mittelpunkt. Mit der Entwicklung der ressourcenorientierten Assistenz hat sie ihr Handeln als soziale Dienstleisterin der Eingliederungshilfe neu ausgerichtet. Zu den stadtteilintegrierten Dienstleistungen zählen ambulante Assistenz, neue Ausbildungsund Beschäftigungsmöglichkeiten außerhalb von Werkstätten und seit 2005 auch der Brückenbau in die Stadtteile hinein, z. B. durch Stadtteiltreffpunkte.

Um Wege zu finden, das Soziale neu zu organisieren, startete die ESA im Jahr 2011 die Sozialrauminitiative „Q8 – Quartiere bewegen“. Im Mittelpunkt: Wie können in den Quartieren die Möglichkeiten für ein inklusives Zusammenleben verbessert werden? Aus dem Quartieransatz entwickelten sich die Initiativen Qplus in der Eingliederungshilfe sowie QplusAlter. Das Ziel: Menschen dabei zu unterstützen, dass sie nach ihren Vorstellungen leben können und dafür den passenden Unterstützungs-Mix aus Selbsthilfe, Technik, Quartiersressourcen und professionellen Dienstleistungen finden. Seit 2019 haben die alsterdorf assistenz west und alsterdorf assistenz ost die Funktion sogenannter TeilhabeLots*innen im Eingangsmanagement der Assistenzgesellschaften entwickelt. Diese klären gemeinsam mit den Leistungsberechtigten ihre Interessen und Anliegen, sprechen über ihre Ziele und klären mit ihnen ihren Bedarf. Auf dieser Basis schneidern sie gemeinsam mit den Menschen ein Unterstützungsangebot nach Maß.

Selbstbestimmung ist ein positiv besetzter Begriff. Jede/r wünscht sich, über ihr/sein Leben selbst bestimmen und entscheiden zu können. Diese Freiheit ist ein Menschenrecht, das im Grundgesetz geschützt wird. Selbstbestimmung ist auch ein zentraler Begriff, wenn es um Teilhabe von Menschen mit Unterstützungsbedarf geht. Was Selbstbestimmung konkret für die Arbeit von Trägern wie der ESA bedeutet, welche Ansätze dabei heute eine Rolle spielen und wie diese sich verändert haben, darüber haben sich unser Geschäftsführer Thomas Steinberg, Andrea Stonis (Geschäftsführerin der alsterdorf assistenz west), Karen Haubenreiser (Q8 Sozialraumorientierung) und Prof. Dr. Wolfgang Hinte (Dipl. Sozialpädagoge und Experte für Sozialraumorientierung) für ein Interview im aktuellen Alsterdorf Magazin miteinander ausgetauscht.

Das vollständige Interview finden Sie im Alsterdorf Magazin ab Seite 8!


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